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1.4 CoViD-19 wird unzureichend mit anderen Krankheiten verglichen

Kritik: Um die Gefährlichkeit von Krankheiten bewerten zu können, sind Vergleiche notwendig. Im Schlimmsten Fall kann der Schaden von Maßnahmen auch den erhofften Nutzen überwiegen.

Im Jahr 2020 starben in Österreich insgesamt 90.517 Menschen, davon 6.477 an oder mit CoViD (U07). Unter den zwei häufigsten Hauptgruppen starben dabei 20.959 an Krebs (C00-C97) und 32.663 an einer Krankheit des Herz-Kreislaufsystems (I00-I99). Dabei wird nicht berücksichtigt wird, dass Verstorbene mit einer CoViD Diagnose, mit Ausnahme von Unfällen, als CoViD-Verstorbene gezählt werden, unabhängig von allen Kränkheitsverläufen. Zum Beispiel wird ein Mensch, der nach einem Schlaganfall gesundheitlich stark eingeschränkt ist und stirbt, zusätzlich jedoch einen positiven CoViD Test innerhalb der vorangegangenen 28 hat, als CoViD-Verstorbener gezählt. Natürlich verzerrt diese Zählweise sehr stark die Anzahl an CoViD-19 Verstorbenen, sowie an Folgeerkrankungen gestorbenen. Die Referenzierten Werte sowie die exakte Zählweise sind auf Statistik Austria nachzulesen. 1

Die hohe Gefahr durch CoViD-19 entsteht insbesondere dadurch, dass es derzeit noch eine geringe Immunisierung gibt und sich dadurch viele Menschen anstecken können. Die Sterblichkeitsraten von CoViD-19 selbst wirken dagegen ernüchternd bis schwer zu glauben: Zusammengefasst wird für CoViD-19 eine Infektionssterblichkeit (IFR) von 0,27% für die meisten Weltregionen geschätzt 2. Weitere Studien kommen in westlichen Ländern zu ähnlichen Infektionssterblichkeiten zwischen 0,1% und 0,5%, in anderen Ländern sind diese Werte tendentiell geringer 3.

Ein Vergleich von unterschiedlichen Krankheiten kann bei einer besonders wichtigen Fragestellung unterstützen: Ist ein Eingriff in das gesellschaftliche System mit allen dessen Konsequenzen anzustreben, um die Sterblichkeit aufgrund einer Krankheit zu reduzieren? Diese Frage ist zentral für die Wahl der Maßnahmen und sollte Teil des öffentlichen Diskurses sein!
Wir nehmen an, durch massive Maßnahmen kann die Anzahl der "an und mit CoViD-19" Verstorbenen um 50% reduziert werden. Gleichzeitig würden diese Maßnahmen Vorsorgeuntersuchungen erschweren, Vorerkrankungen wie Übergewicht erhöhen und aufgrund von finanziellen Unsicherheiten zu mehr stressbedingten Problemen führen. Die zusätzliche Erhöhung der Sterblichkeit aufgrund der Maßnahmen wird mit 5% für alle anderen Krankheiten angenommen (natürlich sind beide Annahmen nicht realistisch, jedoch hilfreich. Man bedenke, dass einige Regionen mit wenig massiven Maßnahmen keine oder nur eine gering höhere Sterblichkeit aufweisen 4). Die (historischen) Sterblichkeitszahlen für Österreich im Jahr 2020 sind dabei 6 477 mit und an COVID-19, und 90 517 - 6 477=84 040 ohne COVID-19 1. Die hypothetische Senkung von 50% der COVID-19 Verstorbenen führt also zu etwa 3 238 an und mit COVID-19 Verstorbenen. Die hypothetische Erhöhung der Sterblichkeiten aller anderen Krankheiten um "nur" 5% führt jedoch zu 84 040 * 1,05 = 88 242. In Summe ergeben sich also mit Maßnahmen insgesamt 91 480 Verstorbene, also um fast 1000 Menschen mehr als die 90 517 welche der Statistik entnommen worden sind.
Natürlich ist es uns bewusst, dass dies eine sehr vage Abschätzung ist, jedoch sollte hilft diese Heuristik um zu erkennen, dass der Schaden sehr schnell den erhofften Nutzen von Maßnahmen übersteigen kann!

Aus den genannten Quellen in 3 kann eine weitere erleichternde Nachricht abgelesen werden: In den meisten westlichen Ländern liegt die Immunisierung der Menschen zwischen 15% und 25%, also ein beträchtlicher Teil der Menschen besitzen bereits Antikörper, welche ausreichend lange bestehen bleiben. (einige der Messungen wurden Ende 2020 oder zu Beginn von 2021, als nicht nach dieser Welle durchgeführt, wodurch die wahren Werte noch höher sein sollten.) Bis man von einer Herdenimmunität sprechen kann, sollten etwa 60%-70% der Menschen eine Immunisierung besitzen. Das heißt, dass bereits etwa ein Drittel davon erreicht ist, und das noch ohne hohem Anteil durch künstlicher Immunisierung durch eine Impfung. Wenn die derzeitige Infektions-Welle(n) im Frühjahr 2021 abgeklungen ist und ein weiterer signifikanter Anteil der Bevölkerung sich geimpft hat, könnte die Immunisierung stark genug sein, damit die Infektionsdynamik stark beschränkt wird und nur mehr geringere Einschränkungen nötig sind.

Quellen:

Nächster Punkt: Das Gesundheitswesen wird auf nur ein Ziel reduziert