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<titleStmt><title>Von Georg Christian Otto an Caroline Richter, Bayreuth, 30. Juni 1801, Dienstag</title><respStmt ref="http://d-nb.info/gnd/1155558472"><persName><surname>Jahnke</surname><forename>Selma</forename></persName><resp><note type="remarkResponsibility">Editorin</note></resp></respStmt><respStmt><persName ref="http://d-nb.info/gnd/1121508855"><surname>Neuber</surname><forename>Frederike</forename></persName><resp><note type="remarkResponsibility">Digitale Konzeption und Modellierung</note></resp></respStmt><respStmt><persName><surname>Rölcke</surname><forename>Michael</forename></persName><resp><note type="remarkResponsibility">Editor</note></resp></respStmt><respStmt><persName><surname>Lecroq</surname><forename>Axelle</forename></persName><resp><note type="remarkResponsibility">Digitale Modellierung</note></resp></respStmt><respStmt><persName><surname>Thielert</surname><forename>Pauline</forename></persName><resp><note type="remarkResponsibility">Mitarbeit</note></resp></respStmt></titleStmt><editionStmt><edition>Briefe aus Jean Pauls Umfeld. Herausgegeben an der Berlin-Brandenburgischen
Akademie der Wissenschaften von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020-). In: Jean
Paul – Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der
Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert
Miller und Frederike Neuber (2018–).</edition></editionStmt>
<publicationStmt><publisher><email>telota@bbaw.de</email><orgName>TELOTA - The Electronic Life Of The Academy</orgName><orgName>Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften</orgName><address><addrLine>Jägerstr. 22/23, 10117 Berlin</addrLine><country>Germany</country></address></publisher><pubPlace>Berlin</pubPlace><date type="publication">2020 ff.</date><availability status="free"><licence target="http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/"/></availability></publicationStmt>
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<institution>BJK</institution>
<collection>Berlin A</collection>
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1 Dbl. 8°, 2½ S.
</p></physDesc>
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<persName key="JP-003112">Georg Christian Otto</persName>
<placeName key="JP-005574">Bayreuth (Baireuth, Baireut) (Stadt)</placeName>
<date when="1801-06-30" cert="high"/>
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<correspAction type="received">
<persName key="JP-003469">Caroline Richter</persName>
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<ref type="prev" target="JP-UB0128">Von Caroline Richter an Georg Christian
Otto. Meiningen, 21. Juni 1801</ref>
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<keywords scheme="#correspondents">
<term corresp="#JP-011789">Otto-Kreis</term>
<term corresp="#JP-012320">Caroline Richter-Kreis</term>
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<term corresp="#JP-012264">Einladungen</term>
<term corresp="#JP-011913">Besuche</term>
<term corresp="#JP-012278">Freundschaften</term>
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<dateline>Baireuth, am 30 Jun, 1801.</dateline>
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<p>Liebe Karoline! liebe, liebe Freundin! Für <ref type="letter" target="JP-UB0128">Ihren Brief</ref> danke ich Ihnen mit der großen Freude, die er mir gemacht
hat.</p>
<p>Ihre freundliche, herzliche Einladung hat mich innig gerührt und eben so innig
danke ich Ihnen dafür.</p>
<p>Am meisten verdanke ich es Ihnen, daß Sie selbst, daß Ihre ganze Seele, daß ihr
ganzes liebevolles Herz mich aus Ihrem Briefe angesprochen hat. Eben dadurch
haben Sie mich im voraus und in eben dem Augenblikke, wo Sie meine Sehnsucht
nach Ihnen, nach unsern <persName key="JP-999999">Richter</persName>, nach dem
Anschauen und nach dem Mitgenuß Ihres und seines gemeinschaftlichen häuslichen
Lebens so sehr erwekt haben, getröstet, indem <subst>
<del rendition="#ow">s</del>
<add place="across" hand="#author">S</add>
</subst>ie mich bei sich einheimisch gemacht, und mein Vertrauen auf Ihre
Freundschaft, auf Ihre Liebe auf immer gesichert haben.</p>
<p>Ich kann jezt, wenigstens in Gedanken, so vertraulich, als ich es wünsche, mit
Ihnen in Ihrer eigenen Wohnung von Zimmer zu Zimmer gehen, bis mir die Zeit u
das Schiksal vergönnet, vor Sie zu treten, Ihre Hand in die meinige zu nehmen;
Sie weniger zu führen, als mich von Ihnen führen und zu meinen <persName key="JP-999999">Richter</persName> geleiten zu lassen; und bis wir beide, in
gemeinschaftlicher Liebe, <pb n="2"/>schweigend, an dem verehrten Menschen
zusammensinken und so das Fest unserer ewigen Vereinigung feiern.</p>
<p>Eben das Schiksal, auf das ich so sehr vertraue u das mich noch in diesem Sommer
zu Ihnen führen soll, versagt es mir jezt, zu Ihnen zu kommen.</p>
<p>Eine unangenehme u beschwerliche Fußreiße macht mir die schönere zu Ihnen
unmöglich. <seg type="comment"><orig>H<ex>errn</ex> v. Wegmar in <placeName key="JP-005561">Bamberg</placeName> ist 7 Meilen von mir
entfernt</orig><note xml:id="nbgl_4gh_wqb"><ref type="letter" subtype="passage" target="JP-UB0128/#start_twl_5gh_wqb">Caroline
Richter hatte Otto angeboten, den <persName key="JP-004617">Baron
von Wechmar</persName>, der "in acht Tagen" von <placeName key="JP-005561">Bamberg</placeName> nach <placeName key="JP-006012">Meiningen</placeName> reisen würde, zu
begleiten.</ref></note></seg>, also über die Hälfte des Weges, den
ich zu Ihnen habe, und den, könnte ich es, ich lieber zu Ihnen, als zur
Aufsuchung eines Reisegefährten machen würde. Sollte er aber – was nicht
wahrscheinlich ist – seinen Weg über <placeName key="JP-005574">Baireuth</placeName> nehmen; so reise ich gewiß mit ihm zu Ihnen.</p>
<p>Indeß kann ich nichts besseres thun, als Sie bitten: kommen Sie zu uns!</p>
<p>Zu unsers <persName key="JP-999999">Richters</persName> eigensten Leben gehört
das Reisen, der vielfältigste Lebenswechsel, das vielfältigste Anschauen des
menschlichen Thuns und Treibens. Zu seinem und zu Ihrem Leben gehört also jezt
eine Reise nach Baireuth.</p>
<p>Wir stehen hier u warten mit Sehnsucht auf Sie und ich bin es gewiß, daß Sie mir
meine Einladung verdanken wer<pb n="3"/>den, weil Sie, wenn Sie ihr folgen,
unsern <persName key="JP-003087">Emanuel</persName> kennen lernen werden, den
seltenen Menschen, der sich, wenn er vor Ihnen stehen, mehr loben wird, als ich
es thun kann.</p>
<p>Auch wird mein sehnlicher Wunsch erfüllet werden, nemlich der, daß Sie und meine
<persName key="JP-003108">Amöne</persName> sich in Liebe u Freundschaft
begegnen. Diese grüsset Sie durch mich herzlich und dankt Ihnen eben so für Ihr
liebevolles und achtendes Andenken.</p>
<closer>
<salute>Kommen Sie zu uns! Leben Sie recht wohl!</salute>
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<hi rendition="#right">Otto.</hi>
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