Skip to content

Joint OSPO @ DIN-DKE

| English | Link |

DIN und DKE erweitern ihr aktuelles Produktangebot hinsichtlich der Integration von Open-Source-Angeboten. Ergebnis dieses Prozesses ist die Weiterentwicklung des Produktangebots. Diese Plattform bietet auf Basis der Arbeit der FOCUS.ICT-TF Open Source hierzu Lösungen.

Das Joint OSPO ist eine gemeinsame Initiative von DIN und VDE DKE mit folgenden Aufgaben:

  • Unterstützen und Beraten von DIN- und DKE-Gremien bei Bedarfen im Open-Source-Bereich;
  • Vernetzung mit Open-Source-Organisationen und -Communities;
  • Unterstützen und Beraten von Open-Source-Organisationen und -Communities bei Standardisierungsbedarfen.

Das Joint OSPO @ DIN-DKE übernimmt dabei folgende Aufgaben:

  • Stärkung der Sichtbarkeit im Open-Source-Bereich durch Kommunikation nach innen und außen;
  • Konzeptionelle Weiterentwicklung von Open-Source-Software im Normungsumfeld in Hinblick auf IPR, Governance, Lizenzen, Geschäftsmodelle usw.;

Einleitung

Viele Unternehmen, auch solche die in der Normung aktiv sind, nutzen bereits heute Open-Source-Software und beteiligen sich an Open-Source-Projekten. Durch Open-Source-Software ist es leicht möglich, das Risiko und die Kosten von komplexen Innovationsvorhaben auf viele Schultern zu verteilen. Besonders kleinere Unternehmen können so an einem verteilten Innovationsprozess und den daraus resultierenden Netzwerkeffekten überhaupt erst teilhaben. Auf Plattformen wie z.B. github wird im Softwarebereich kollaborative gearbeitet, was einen schnellen Weg von der innovativen Entwicklung bis hin zum Einsatz ermöglicht. Dieses Modell kann von Standardisierungsorganisationen wie DIN und DKE dazu verwendet werden, zusätzliche Inhalte in Form von Open-Source-Software zu Standards und Normen bereitzustellen.

Dokumente, und die Formate aktueller Standards sind mittlerweile sehr unterschiedlich. So erfüllen technische Informationen in Form von Metadaten oder (reproduzierbarer) Source Code ebenfalls den Zweck von Standards. Best-Practice Charakters in der Softwareentwicklung einen nicht unerheblichen Teil dieser ,,neuen" Standardisierung. Open-Source-Projekte ermöglichen zudem, durch agile Arbeitsweisen und die Möglichkeit alle Beteiligten im Entwicklungsprozess frühzeitig einzubinden, eine schnelle Implementierung. Gewisse Standards wie z.B. Schnittstellen und Protokolle werden bereits in Open-Source entwickelt, wobei der Code selbst als Standard fungieren kann oder aber einen Teil des Standards bildet. Genau bei diesen Teilmengen existieren Synergien zwischen der Open-Source-Community und den Standardisierungsorganisationen wie DIN und DKE.

Europäische und internationale Entwicklungen

Bei CEN/CENELEC bzw. der "Digital and Information Technology Strategy Advisory Group" (DITSAG) gibt es bereits intensive Bemühungen, Lösungen im Bereich Open-Source zu entwickeln. Dabei ist mit DIN als Projektleitung des "Project 4 - Open Source Solutions" eine gute Schnittstelle zu DIN und DKE existent. Eine konsistente Vernetzung zwischen nationalen und europäischen Aktivitäten ist damit leicht realisierbar. Zentrale strategische Themen sind die Stakeholder-Einbindung, technische Lösungen sowie Prozesse und Geschäftsmodelle. Bis Ende 2022 wird hier voraussichtlich ein erstes Framework zur Aufnahme von Open-Source in die Standardisierung entwickelt sein. Zudem hat die Europäische Kommission das Thema Open-Source bereits auf der Agenda und wird künftig Open-Source-Lösungen verstärkt einsetzen. Im Oktober 2020 wurde eine neue Strategie für Open-Source-Software 2020-2023 verabschiedet. Die Strategie „Think Open“ beschäftigt sich mit der Förderung der innovativen und kooperativen Kraft von Open-Source und fördert die gemeinsame Nutzung und Wiederverwendung von Softwarelösungen, Wissen und Fachkenntnissen, um bessere europäische Dienstleistungen anzubieten (https://ec.europa.eu/germany/news/20201021-strategie-open-source_de). Vorbereitende Tätigkeiten dazu waren unter anderem die JRC Studie "The Relationship Between Open-Source-Software and Standard Setting" (https://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/handle/JRC117836). Abgesehen von der "ISO/IEC 5230:2020 Information technology — OpenChain Specification" ist aktuell noch unklar, wie intensiv die Aktivitäten von ISO/IEC im Bereich Open-Source sind. Die OpenChain Specification ist keine originäre ISO/IEC-Norm, sondern ein von verschiedenen Open-Source-Organisationen, u. a. der Linux Foundation, erarbeiteter Standard, der über den ISO/IEC Fast-Track Ansatz als ISO/IECNorm veröffentlicht wurde.

Generische Anwendungsfälle

Das Zusammenspiel zwischen Normung und Standardisierung einerseits und Open-Source-Lösungen andererseits kann in verschiedenen Konstellationen erfolgen, für die auch unterschiedliche Vorgehensweisen erforderlich sind. Die im Folgenden beschriebenen generischen Anwendungsfälle wurden identifiziert. In Hinblick auf eine mögliche Einbeziehung in ein Open-Source-Angebot wurden zunächst nur die drei erstgenannten Anwendungsfälle analysiert:

Spezifikationsgetriebene Entwicklung (Standard first)

Der in der traditionellen Standardisierung übliche spezifikationsgetriebene Ansatz definiert zuerst die technischen Anforderungen und Funktionsweisen, bevor darauf basierende Produkte entwickelt werden. Es sind dabei zwei Ausprägungen zu unterscheiden:

  1. Implementierung bestehender Normen und Standards in Open-Source, z.B. in Form von Referenz- oder Testimplementierungen;
  2. Komplementierung bestehender Normen und Standards durch (nicht-normative) Open-Source-Lösungen. Beispiele hierfür sind Softwareplattformen, auf deren Basis die Implementierung des eigentlichen Standards erfolgen kann (Service Layer) oder unterstützende Werkzeuge wie z. B. Test- oder Implementierungsumgebungen.

Implementierungsgetriebene Entwicklung (Implementation first)

Der implementierungsgetriebene Ansatz beschreibt die Überführung von Open-Source- Entwicklungen in Standards und Normen. Ausgereifte und bewährte Open-Source-Lösungen werden somit erst im Nachgang in Standards implementiert. Beispiele hierfür sind die Programmiersprachen C++ oder HTML.

Parallele Entwicklung

Bei diesem Anwendungsfall finden die Entwicklungen von Standards und Open-Source-Produkten innerhalb eines Projekts parallel statt. Die Verknüpfung beider Stränge ist schon vor Projektstart vereinbart. Damit ist gewährleistet, dass im Entstehungsprozess eines Open-Source Produkts von vornherein die Standardisierung berücksichtigt wird (und vice versa). Ein transparenter Austausch der Entwicklungen ist damit essenziell für das Gelingen solcher parallelen Erarbeitungen. Ebenso beeinflussen sich in diesem Prozess Standard und Open-Source-Produkt gegenseitig, so dass es leicht möglich ist aktuelle Erkenntnisse oder Änderungen im jeweils anderen Strang zu integrieren. Die Integration von Inputs aus der Standardisierung bzw. Open-Source kann zu Ergebnissen mit höherer Qualität und breiterer Verbreitung führen. Beispiele hierfür sind Programmiersprachen und dazugehörige Compiler.

Standard unter Open-Source-Lizenz

Der Open-Source-Ansatz lässt sich grundsätzlich auch auf klassische Standardisierungsergebnisse anwenden. In diesem Fall wird der Standard selbst unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlicht. Auf dieser Basis werden durch eine breite Community Vorschläge zur Weiterentwicklung des Standards erarbeitet, die dann durch das Standardisierungsgremium in eine neue Ausgabe integriert werden können. Pilothaft wurde dies bereits mit der zweiteiligen DIN SPEC 3105 Open-Source-Hardware erprobt. Diese wurde konventionell entwickelt, jedoch unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-SA 4.0 veröffentlicht und steht nun auf der DIN-Kollaborationsplattform DIN.ONE für die Entwicklung von Verbesserungsvorschlägen bereit. Ein solcher Ansatz kommt aus heutiger Sicht vor allem für die Spezifikation von OpenSource-Hardware infrage.

Agile Entwicklung und Maintenance

Open-Source-Projekte sind in der Regel keine zeitlich abgeschlossenen Projekte. Es gibt zwar "stabile", versionierte Veröffentlichungen der Software, die Weiterentwicklung und Maintenance (Pflege) findet aber parallel statt. Dabei kommt zumeist das Paradigma der "Agilen Softwareentwicklung" zum Tragen, das durch kurze, inkrementelle Entwicklungsschritte (sog. "Sprints") und häufige Veröffentlichung neuer Versionen gekennzeichnet ist. Dieses Vorgehen wird häufig als "release fast, release often" subsummiert. Diese Herangehensweise lässt sich auch auf die Erstellung von Normen und Standards adaptieren. Dabei spielt es eine untergeordnete Rolle, welcher der oben beschriebenen Anwendungsfälle verfolgt wurde. Besonders geeignet ist dieser Ansatz für die Begleitung und Unterstützung verteilter, hochdynamischer Innovationsprozesse, weil so die stets aktuelle Kommunikation der gesicherten Randbedingungen an alle Beteiligten erreicht werden kann. Im Fall paralleler Entwicklung kann "Agile Standardisierung" zu einer konsistenten Beziehung zwischen Normung und Softwareentwicklung führen, wodurch gewährleistet wird, dass sich der Standard synchron mit der Open-Source-Lösung weiterentwickelt. Agiles Projektmanagement ist in der Softwareentwicklung längst Best-Practice und für ein optimales Zusammenwirken von Open-Source und Normung zwingend erforderlich. Eine agile Herangehensweise ermöglicht es, die entsprechenden, in Open-Source entwickelten Technologien in bedarfsgerechten Zyklen in die Normung und Standardisierung zu überführen. Darüber hinaus ist mit einem agilen Ansatz die Reaktion auf äußere Umstände oder gar unerwartete Abweichungen der Entwicklungen leichter möglich. Zudem ermöglichen agile Feedback-Zyklen die konsistente Pflege von Normen und Standards.

Ansprechpartner:

VDE DKE DIN e. V.
Dr. Michael Rudschuck Daniel Haack
Abteilungsleiter Industry Projektmanager Digitale Plattformen
Merianstr. 28 Burggrafenstraße 6
D-63069 Offenbach am Main D-10787 Berlin
Tel. +49 69 6308 – 266 Tel. +49 30 2601-2407
Michael.Rudschuck@vde.com Daniel.Haack@din.de
DKE DIN

Pinned Loading

  1. IEC_61406__QR_Code_Generator IEC_61406__QR_Code_Generator Public

    Bash script to generate IEC 61406 QR codes.

    Shell 3 1

  2. DIN_ISO_11352__Messunsicherheit DIN_ISO_11352__Messunsicherheit Public

    Bestimmung der Messunsicherheit nach DIN ISO 11352

    HTML

Repositories

Showing 10 of 539 repositories

People

This organization has no public members. You must be a member to see who’s a part of this organization.

Top languages

Loading…

Most used topics

Loading…