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[size=20][b]Literaturverzeichnisse mit LaTeX[/b][/size]
[i]Für die Erstellung eines Literaturverzeichnisses mit LaTeX ist
in diesen Tagen
das
moderne Paket [url=www.ctan.org/pkg/biblatex]biblatex[/url] in
Verbindung mit dem
Bibliographieprozessor [url=www.ctan.org/pkg/biber]biber[/url]
sehr empfehlenswert. Pakete wie
natbib oder cite in Verbindung mit BibTeX oder sogar das manuelle
Erstellen des Verzeichnisses, gelten mittlerweile als veraltet.[/i]
Biblatex und biber sind ein großartiges Team. Biblatex bietet
eine Auswahl vordefinierter Stile für Zitationen
Bibliographien, welche auch leicht
[url=http://texwelt.de/blog/modifizieren-eines-biblatex-stils/]geändert
werden können[/url]. Die
[url=http://www.ctan.org/topic/biblatex]biblatex-Support-Seite[/url]
auf [url=http://www.ctan.org]CTAN[/url] liefert zusätzliche
Stile. Der Bibliographieprozessor [t]biber[/t]
[url=http://texwelt.de/wissen/fragen/5398/was-sind-die-vorteile-von-biber-gegenuber-bibtex]bietet
einige Vorteile gegenüber BibTeX[/url] gegenüber dem
konventionellen BibTeX.
Für erfahrene LaTeX-Kenner, welche den Umstieg auf LyX gewagt
haben, gibt es auch gute Nachrichten, denn
[url=http://texwelt.de/wissen/fragen/2768/biblatex-und-biber-mit-lyx/2847]LyX
und biblatex vertragen sich[/url]. Dabei ist die allgemeine
Arbeitsweise mit dem älteren System kompatibel.
[size=18]Infos auf Lager haben[/size]
Egal ob man sich für die Moderne entscheidet, oder verstaubtes
Handwerk auferstehen lässt, Grundlage ist eine Datenbank mit allen nötigen und vielleicht
auch unnötigen Informationen.
Diese Datenbank ist eine (Text-)Datei mit der
Endung [color=darkgreen]bib[/color]. Jeder Eintrag hat folgende
Form:
[t]@Eintragstyp{Keyword,[/t]
[t]<feld name> = "<Text>",[/t]
[t] .[/t]
[t] .[/t]
[t] .[/t]
[t]<feld name> = "<text>",[/t]
[t]}[/t]
Ein Eintrag besteht aus einem [i]Keyword[/i] (Bib-Key, [i]Schlüsselwort[/i]) mit welchem die
Referenz auch im Dokument angesprochen wird.
Dieses sollte möglichst nur aus Buchstaben des lateinischen
Basisalphabets
bestehen. Informationen werden an die jeweiligen Felder
übergeben. Je nach Eintragstyp ([t]book[/t], [t]online[/t] etc.) können
verschiedene Felder genutzt werden. Eigene Felder können beliebig
definiert werden. In folgender kleiner Beispieldatenbank kann man
sehen,
wie Autoren (bzw. Übersetzer) getrennt werden; durch das
kleine Wörtchen [i]and[/i]. Kommas hingegen trennen Namensteile
ab. Dies sollte man bereits bei der Eingabe beachten um späterer
Verwirrung vorzubeugen.
[code]
%MeineLiteratur.bib
@book{aristotle:physics,
author = {Aristotle},
title = {Physics},
date = 1929,
translator = {Wicksteed, P. H. and Cornford, F. M.},
publisher = {G. P. Putnam},
shorttitle = {Physics},
}
@book{wilde,
author = {Wilde, Oscar},
title = {The Importance of Being Earnest: A Trivial
Comedy for Serious People},
year = 1899,
series = {English and American drama of the Nineteenth
Century},
publisher = {Leonard Smithers and Company},
}
[/code]
Das plattformunabhängige
[url=http://jabref.sourceforge.net/]JabRef[/url] eignet sich gut
für die Verwaltung von Literaturdatenbanken. Auch
[url=http://citavi.de/de/index.html]citavi[/url] kann eine
[color=darkgreen]bib[/color]-Datei exportieren. Letztlich ist
diese bib-Datei aber mit jedem simplen Texteditor veränderbar.
Oftmals kann man sich Schreibarbeit ersparen, denn Anbieter
elektronischer Medien
stellen meist einen BibTeX-Eintrag zur Verfügung (ob dieser
allerdings stimmt ist eine andere Frage).
Grundlegende Informationen zu BibTeX-Datenbanken sowie Jabref als
Datenbank-Manager finden sich in Kapitel 5 von Nicola Talbots
[url=http://www.dickimaw-books.com/latex/thesis/index.html]Using
LaTeX to Write a PhD Thesis[/url].
[size=18]Erste Schritte mit biblatex[/size]
In einem Minimalbeispiel laden wir das Paket [t]biblatex[/t] und
geben mit [t]\addbibresource[/t] Auskunft über den Namen
der bib-Datei. Ein Eintrag wird wie gewohnt mit dem Befehl [t]cite[/t] zitiert, Argument
ist
der Bib-Key (auch eine durch Kommata getrennte Liste von Bib-Keys
ist möglich).
[code]\documentclass{article}
\usepackage{biblatex}
\addbibresource{MeineLiteratur.bib}
\begin{document}
\parencite{aristotle:physics}
\cite{wilde}
\printbibliography
\end{document}
[/code]
%Bild einfügen hinweise1.png
Nach dem ersten Lauf von LaTeX erhalten wir nicht ganz das
gewünschte Ergebnis und folgende Meldung in der .log-Datei:
[t]Package biblatex Warning: Please (re)run Biber on the file:[/t]
[t](biblatex) Minimalbeispiel [/t]
[t](biblatex) and rerun LaTeX afterwards. [/t]
[url=http://texwelt.de/wissen/fragen/2530/was-sind-hilfsdateien-und-wo-finde-ich-diese]Was
sind Hilfsdateien?[/url]
Biblatex verwendet für die Sortierung der Referenzen das moderne
Hilfsprogramm [t]biber[/t]. Dieses wird
parallel zu biblatex entwickelt, deshalb sollten beide auf dem
neuesten Stand sein.
Dies geht ganz leicht mit dem Paketmanager der jeweiligen
Distribution (tlmgr oder MikTeX Package manager).
Biber ist als hilfsprogramm von LaTeX unabhängig und muss extra aufgerufen werden;
unter MikTeX 64-bit
sogar extra installiert werden. Genaue Informationen finden sich
unter »[url=www.texwelt.de/wissen/fragen/1909]Wie rufe ich biber
in meinem Editor auf?[/url]«.
Möchte man in einer
[url=http://texwelt.de/wissen/fragen/3461/wie-kompiliere-ich-in-der-eingabeaufforderung-im-terminal]Eingabeaufforderung/Terminal[/url]
arbeiten, so lautet der Befehl
[t]biber hauptdokumentNameOhneDateiendung[/t].
Biber sortiert nun und schreibt anschließend einige Dateien. Das
sind zum einen
eine Protokolldatei ([color=darkgreen]blg[/color]), welche für
eine eventuelle Fehlersuche wichtig ist
(»[url=www.texwelt.de/wissen/fragen/2308]Wie überprüfe ich, ob
biber aufgerufen wurde?[/url]«) und die Datei, welche beim
erneuten Aufruf von [t]latex[/t] verarbeitet wird um die
tatsächliche Bibliographie und alle Referenzen zu setzen.
Aus dem letzten Satz können wir schlussfolgern, dass wir LaTeX
erneut aufrufen müssen. Ergebnis
unserer Mühen ist eine numerische Zitation (Zahl in eckigen
Klammern) und ein sauberes Literaturverzeichnis.
%Einfügen Hinweise numerisch
Natürlich können wir auch andere Stile vorgeben, beispielsweise
[t]authoryear[/t].
%Einfuegen authoryear
Biblatex bietet einige
vordefinierte Stile, viele weitere werden durch
[url=www.ctan.org/topic/biblatex]Zusatzpakete[/url] zur Verfügung
gestellt.
[size=18]Troubleshooting[/size]
Läuft biber zum ersten mal, erhält man eventuell eine Meldung
wie:
[t][150] Utils.pm:167> WARN - Warning: Found biblatex
control file version 2.5, expected version 2.3 [/t]
Das bedeutet schlicht, dass die Versionen von biber und biblatex
nicht zusammen passen.
Ein Update hilft hier schnell weiter.
Auch
[url=http://texwelt.de/wissen/fragen/3272/biber-data-source-not-found]Biber
»data source not found«[/url] kommt ab und zu vor.
Weitere Beispiele für häufige Fehler beim erstmaligen Laufen von
Biber erklärt Markus Kohm auf
[url=http://komascript.de/biber]KOMA-Script.de[/url].
Möchte man bei allgemeinen Problemen in einem Forum nach Hilfe
fragen, so sollte man
ein [url=www.texwelt.de/wissen/fragen/569]vollständiges
Minimalbeispiel[/url] erstellen. Auch LyX-Nutzer können ihr
Dokument
minimalisieren
([url=http://wiki.lyx.org/FAQ/MinimalExample]LyX-Minimalbeispiel[/url]),
sollten ihr Dokument dann aber noch
[url=http://texwelt.de/wissen/fragen/12017/wie-exportiere-ich-lyx-dokumente-zu-latex]zu
LaTeX exportieren[/url]. Nur mit Hilfe eines Minimalbeispiels
können Helfer Probleme nachvollziehen. Wichtig ist weiterhin die
Bereitstellung der erzeugten [t]log[/t]- und [t]blg[/t]-Dateien
des Minimalbeispiels.
Gerade für die Erstellung von helferfreundlichen Minimalbeispielen
stellt [t]biblatex[/t] eine Beispielbibliographie
(biblatex-examples.bib) bereit.
Diese wird von LaTeX gefunden, Beispiele bleiben klein und
überschaubar.
Weiterer Vorteil, hier im Forum kann man das Beispiel durch
»Öffne in Online-Editor« sofort testen. Sehr praktisch, wenn man
Helfern so Arbeit ersparen kann.
[code]
\documentclass{article}
\usepackage[style=authoryear,backend=biber]{biblatex}
\addbibresource{biblatex-examples.bib}
\begin{document}
Zitiere Onlinequelle: \cite{ctan,markey}\par
Zitiere Buch: \parencite{companion}\par
Zitiere Artikel: \cite{springer}
\printbibliography[heading=bibintoc]
\end{document}[/code]
Möchte man aus bestimmten Gründen nicht die Beispielbibliographie
nutzen,
lohnt sich die Verwendung der [t]filecontents[/t]-Umgebung. Somit
ist alles
in einer einzigen Datei, Helfern wird das Helfen erleichtert.
Natürlich klappt dann auch das »Öffne in Online-Editor«-Feature
sofort :-)
[i]Ein ganz wichtiger Punkt ist hier, das Minimalbeispiel selbst
in einem extra Ordner mit einem eindeutigen Namen (beispielsweise
[t]kurtGolatexBibTest.tex[/t] zu testen.[/i]
[t]\jobname[/t] ist ein internes Makro und ist der Name der
Hauptdatei (ohne Dateiendung), entsprechend wird beim ersten
pdflatex-Aufruf eine bib-Datei des Namens
[t]kurtGolatexBibTest.bib[/t] geschrieben. [i]Das Nutzen des
Pakets filecontents wird nicht empfohlen![/i]
[code]%jobname NICHT ersetzen
\begin{filecontents}{\jobname.bib}
@online{zeilenumbruchBibliographielinks,
author = {TeXwelt},
title = {Zeilenumbrüche in Bibliografielinks},
url = {http://texwelt.de/wissen/fragen/7008/},
urldate = {2014-07-01}
}
@online{bibliographieUnterteilen,
author = {TeXwelt},
title = {Wie unterteile ich meine biblatex
Bibliografie?},
url = {http://texwelt.de/wissen/fragen/7532/},
urldate = {2014-07-23}
}
\end{filecontents}
\documentclass[bibliography=totoc]{scrartcl}
\usepackage{selinput}
\SelectInputMappings{
udieresis={ü}
}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[backend=biber,
style=numeric,
]{biblatex}
\addbibresource{\jobname.bib}%jobname NICHT ersetzen
\begin{document}
\tableofcontents
\section{Zusatzinfos}
\citetitle{bibliographieUnterteilen}
Wie kann ich Links besser
trennen?\footcite{zeilenumbruchBibliographielinks}
\printbibliography
\end{document}
[/code]
[i]Ein ganz wichtiger Punkt ist hier, das Minimalbeispiel selbst
in einem extra Ordner mit einem eindeutigen Namen (beispielsweise
[t]kurtGolatexBibTest.tex[/t] zu testen.[/i]
[t]\jobname[/t] ist ein internes Makro und ist der Name des
Hauptdatei (ohne Dateiendung), entsprechend wird beim ersten
pdflatex-Aufruf eine bib-Datei des Namens
[t]kurtGolatexBibTest.bib[/t] geschrieben.
[size=18]Anpassen des Stils an vorhandene Vorgaben[/size]
Viele Institute und Einrichtungen stellen sehr genaue
Anforderungen an das optische Erscheinungsbild
der Zitationen im Text und des Literaturverzeichnisses. Bei
Kenntnis der biblatex-Dokumentation
ist das Anpassen zwar relativ simpel, aber zeitaufwändig. Graue
Haare kann man sich meist ersparen, indem man
einen Stil sucht, der den Anforderungen am nächsten kommt und
einfach mal nett nachfragt, ob das reicht.
Ist die strikte Umsetzung gefordert kann man das Erscheinungsbild
über LaTeX-Makros ändern.
Erste Schritte und Tipps werden einem unter
[url=http://texwelt.de/blog/modifizieren-eines-biblatex-stils/]Modifizieren
eines biblatex-Stils[/url] auf den Weg gegeben. Bei
Fragen zur Modifikation erhöht ein möglichst genaues
Minimalbeispiel die Chancen auf eine präzise Antwort. Dabei ist
es besonders vorteilhaft, die Details in Einzelfragen mit jeweils
kleinen Beispielen unterzubringen.
Die von [t]biblatex[/t] bereitsgestellte Beispielbibliographie,
sowie das Paket [p]citeall[/p] liefern hier gute Dienste.
[size=16]Anpassen von BibTeX-Stilen[/size]
Das ältere BibTeX arbeitet mit [t]bst[/t]-Dateien. In diesen wird das
Erscheinungsbild der Bibliographie über Funktionen definiert.
Viele empfinden diese Dateien und die Funktionen als kryptisch.
Sie stellen eine eigene Sprache
dar. Bei allgemeinen Fragen ist wieder die Bereitstellung eines
[url=http://www.texwelt.de/wissen/fragen/569/]Minimalbeispieles[/url]
wichtig.
Soll das optische Erscheinungsbild geändert werden, kann das
Programm [t]makebst[/t] genutzt werden.
Allerdings sollte ein Wechsel zu biblatex in Erwägung gezogen
werden.
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Beitrages sind.
Wünsche, Kritik oder Verbesserungsvorschläge werden im
[url=http://www.golatex.de/viewtopic,p,63146.html#63146]Support-Thread[/url]
gern gesehen.
Viel Erfolg
Johannes im Namen der GoLaTeX-Helfer