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Dramadreieck

stefaneidelloth edited this page Apr 27, 2023 · 16 revisions

Prozessarbeit


Einleitung

Das Dramadreick ist ein Modell nach Stephen Karpman mit drei Rollen:

  • RetterIn
  • Hilflose Person
  • SchurkIn

In einem Beziehungsgeflecht (z.B. Familie) gibt es manchmal drei Personen die jeweils eine Rolle im Dramadreieck besetzen, etwa Vater, Mutter und Kind.

Es kommt allerdings auch häufig vor, dass nur zwei Personen die Rollen besetzen und dann zwischen den Plätzen/Rollen hin und her wechseln.

Selbst eine einzelne Person kann mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeitsanteilen alle drei Rollen ausfüllen.

Das Problem im Dramadreieck ist folgendes: wenn jemand mit seiner Rolle unzufrieden ist, hat er nur genau zwei andere Rollen, zwischen denen er wählen darf. Die Spielregeln in einem dysfunktionalen System können sehr streng und rigide sein.

Wenn jemand von außen dazu kommt und die Rolle des "Retters" einnimmt, bewegt er sich immernoch im gleichen Dreieck und stabilisiert sogar noch diese ungünstige Dynamik. Daher geht es darum, die Spielregeln in Frage zu stellen und das Dramadreieck möglichst zu verlassen.

Youtube Video zum Dramadreieck (auf Englisch):

https://m.youtube.com/watch?v=E_XSeUYa0-8

Als konstruktive Alternative siehe auch: Giraffendreieck

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Stephen B. Karpman, 1968

https://www.karpmandramatriangle.com/copyright.html

https://karpmandramatriangle.com/pdf/thenewdramatriangles.pdf

Buchempfehlung:

http://margalistherapy.com/product/stop-caretaking-the-borderline-or-narcissist-how-to-end-the-drama-and-get-on-with-life/

Folien:

https://github.com/stefaneidelloth/matameko/blob/master/pptx/GFK-%C3%9Cbungsabend_Dramadreieck.pptx?raw=true

Rollen/Plätze

RetterIn

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  • Alternative Bezeichnungen: Retter, Kümmerer, Macher, Heimwerkermütze, Engel, Verteidiger, Ritter auf dem weißen Pferd, Olymp, Walhalla, Nachschub, Versorgung

  • Die Einstellung ist „Ich bin OK, du bist nicht OK.“, „Lass mich dir helfen!“, „Quäl dich damit nicht ab; ich bin besser darin.“, "Oh, schaut euch diese arme Seele an. Ich bin ein guter Mensch und helfe ihr.“, „Wenn diese Person das tun würde, was ich ihr sage, dann wäre sie glücklich.“

  • Der Nutzen für den Retter ist die Vorstellung „Ich bin gewollt, werde gebraucht & geliebt.“

  • Das Problem des Retters ist, dass er oft als Opfer des Opfers endet.

  • Der Retter übersieht die Fähigkeit von anderen, sich eigene Gedanken zu machen und aus Eigeninitiative heraus zu handeln.

  • Das Verhalten besteht u.a. aus: reparieren, Vorträge halten, Lösungsvorschläge geben, Aufgaben übernehmen, Selbstverleumdung. Retter arbeiten hart um anderen Leuten zu helfen. Sie brauchen diese Tätigkeit um sich selbst besser fühlen zu können.

  • Das Schicksal des Retters ist es zu "helfen", ob er es nun möchte oder nicht. Zu helfen ist eine Forderung, die sich aus externer und interner Schuld ergibt. Sie zwingt ihn dazu, jeden zu helfen der sich wie ein Hilfloser verhält. Retter können Schuldgefühle nutzen um die Hilflosen abhängig zu halten. Retter fühlen sich auch selbst schuldig, wenn sie jemanden nicht retten. Retter übernehmen die Verantwortung für die Probleme anderer und machen sie zu ihren eigenen Problemen.

  • Retter schauen beim Helfen kaum auf ihr eigenes Leben, was tatsächlich ziemlich chaotisch sein kann. Sie überdecken durchs Helfen ihre eigenen Bedürfnisse, für deren Erfüllung sie paradoxer Weise keine Verantwortung übernehmen.

  • Sie brauchen Hilflose, denen sie helfen können und erlauben den Hilflosen oft nicht, selbst erfolgreich zu sein oder die Situation zu verbessern. Der Retter hält den Hilflosen in Abhängigkeit und gibt ihm gleichzeitig einen Vorwand um scheitern zu dürfen.

  • Es ist vorhersehbar, dass Retter alsbald überarbeitet und müde sind. Sie präsentieren nach außen eine Märtyrerkrone, während innen schon verdeckter Ärger schwelt.

Der **Vertrag **zwischen dem Schurken und dem Retter ist:

"Ohne mich hat dein Leben keinen Sinn."

Hilflose Person

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  • Alternative Bezeichnungen: Victim, Opfer, Leidtragende, Buhmann, Sündenbock, Versager, Verfolgter, unschuldig Verurteilte, Narr, Geschädigte, Entführter, Armes, Hilfloses, Verletztes inneres Kind, frustrierte Prinzessin, Empfänger, Verbannte, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Strategiewüste

  • Die Einstellung ist „Ich bin nicht OK, du bist OK“, „Ich Ärmster! Wieso muss so etwas immer mir geschehen?„, "Es ist hoffnungslos. Es gibt nichts was ich tun könnte.“, „Ohne dich schaffe ich das nicht, ich brauche deine Hilfe!“

  • Der Nutzen ist „Ich brauche mich nicht mit Sachen zu beschäftigen die schwierig erscheinen.“

  • Das Problem des Hilflosen ist, dass die anderen Leute es irgendwann überdrüssig sind, Sachen für ihn zu erledigen.

  • Der Hilflose übersieht sich selbst und die eigene Fähigkeit, Probleme zu lösen oder zu Veränderungen beizutragen.

  • Verhalten: sich beschweren, zurückzuziehen, das Leben als einzige Katastrophe wahrnehmen, dramatisieren, Inkompetenz vortäuschen

  • Personen in dieser Rolle fühlen sich hoffnungslos, machtlos, hilflos und sehen sich als überwältigt, schikaniert, unterdrückt, niedergeschlagen und beschämt. Sie sind sehr empfindsam und möchten von anderen wenn überhaupt nur mit Samthandschuhen angefasst werden. Sie weisen jede Verantwortung für ihre schlechten Lebensumstände von sich und verweigern auch Möglichkeiten, diese Umstände zu ändern.

  • Personen in dieser Rolle suchen einen Retter, einem Schutzpatron welcher sie in Sicherheit bringt (und falls sich jemand weigert oder dabei fehl schlägt dies zu tun, wird die Person dann schnell als Schurke wahrgenommen).

  • Sie weigern sich Entscheidungen zu treffen und Probleme zu lösen. Sie sind ahnungslos was geschieht und haben keine Idee wie man es lösen könnte.

  • Es fällt ihnen schwer Spaß am Leben zu haben. Sie verstehen nicht, wie ihre Verhaltensweisen dazu beitragen, ihren Zustand aufrecht zu erhalten.

  • Der **Vertrag **zwischen dem Hilflosen und dem Retter ist:

"Wir haben eine ganz besondere Verbindung"

SchurkIn

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  • Alternative Bezeichnungen: Villain, Täter, Persecutor, Agressor, Schurke, Ganove, Verfolger, Feind, Entführer, Verführer, Hexe, Drache, Monster, Besserwisser, Kritiker, Cowboy mit schwarzem Hut, Vorwurfsfee, Ankläger & Richter, Restriktion

  • Die Einstellung des Schurken ist „Ich bin OK, du bist nicht OK“, „Es ist einzig und alleine deine Schuld!“, „Du liegst falsch und ich habe Recht.“, „Du solltest das tun was ich dir sage. Ich bin hier in der leitenden Position“, „Sie wird schon bekommen was sie verdient."

  • Der Nutzen für den Schurken ist „Ich bekomme was ich möchte“.

  • Das Problem des Schurken ist die Einsamkeit; andere können ihr Potential nicht entfalten und gehen auf Distanz falls es ihnen möglich ist. Schurken verpassen Möglichkeiten das Leben zu bereichern.

  • Der Schurke übersieht die Gefühle und Werte anderer.

  • Verhalten: Schurken kritisieren und beschuldigen den Hilflosen, stecken das Gegenüber in Schubladen, definieren strikte Grenzen und Regeln, stellen Forderungen, können kontrollierend, unnachgiebig, autoritär, verärgert und unfreundlich sein. Sie nutzen manchmal Drohungen oder Mobbing als Mittel um den Hilflosen klein zu halten. Sie setzen andere herab um von eigenen Minderwertigkeitskomplexen abzulenken.

  • Schurken fehlt die Fähigkeit sich anzupassen. Sie sind unflexibel, können sich nicht verletzlich zeigen, nicht menschlich sein. Sie fürchten schon das Risiko, selbst zum Hilflosen zu werden. Schurken schreien und kritisieren oft. Sie nutzen ihre Energie allerdings nicht, um selbst Probleme zu lösen oder irgendjemand anderen zu unterstützen, der tatsächlichen an Lösungen arbeitet.

  • Der Vertrag zwischen dem Schurken und dem Hilflosen ist:

"Werde zu dem was ich möchte. Dann werde ich dich lieben."

Charakterfarben/Spielfiguren

Je nach Charakter/Lebenserfahrung/Prägung haben wir oft einen bestimmten "Startplatz/Lieblingsplatz/Eingangstor" im Dramadreieck. Folgende Charakterfarben sind absichtlich etwas überzogen dargestellt. Kommen dir die unterschiedichen Aspekte bekannt vor?

Grün

Du hast ab und zu Kopf- oder Rückenschmerzen. Du spürst manchmal eine innere Anspannung, nachdem du eine längere Zeit mit deinem Partner verbracht hast. Dies wechselt sich mit Phasen von Hochgefühl und Begeisterung ab, wenn dein Partner mal "einen guten Tag hat".

Du kommst dir so vor, als ob du mit zwei unterschiedlichen Wesen zusammenleben würdest, einer herzlichen, liebevollen Fee und einem gemeinen, verärgerten, oft vorwurfsvollen Drachen. Du hättest gerne, dass das erste Wesen, mit dem du ja ursprünglich die Beziehung eingegangen bist, die ganze Zeit anwesend wäre.

Du fühlst dich verantwortlich dafür, dass euer Zusammenleben rund läuft. Du möchtest kompetent und stark sein, immer zur Stelle um die Bedürfnisse deines Partners zu erfüllen. Du versuchst deinen Partner aufzumuntern. Aber auch dann wenn alle Dinge richtig gut laufen, ist er eher pessimistisch und verstimmt. Neulich hast du erst versucht, ausgleichend auf ihn einzuwirken, nachdem er aufgebracht eine Familienfeier verlassen hat.

Es ist zu deiner zweiten Natur geworden, darüber nachzudenken was du falsch gemacht hast, wenn sich jemand plötzlich aufregt. Konflikte versuchst du möglichst zu vermeiden. Auf der Arbeit bist du kompetent, effektiv, gut strukturiert und kommst mit jedem gut klar. Dennoch hält dir dein Partner zuhause vor, egoistisch, unaufmerksam, verletzend und schlecht organisiert zu sein.

Diese Vorwürfe hörst du von Zeit zu Zeit und sie spornen dich an, noch perfekter zu werden, noch mehr Kraft zu investieren um ein besserer Mensch zu sein und alles richtig zu machen. Schließich wird die Frustration zu groß und du explodierst, fühlst dich schuldig und schämst dich, weil du weder deinen eigenen Idealen entsprichst noch deinen Partner zufriedenstellen kannst.

Als du aufgewachsen bist hat sich eines deiner Familienmitglieder, Mutter, Vater, Geschwister, Großeltern vielleicht ähnlich verhalten wie dein Partner heute. Du bekommst mehr und mehr dein Eindruck, dass dich diese Beziehung verrückt macht.

Vor der Beziehung hast du dich als eine ruhige und ausgeglichene Person gekannt. Nun entdeckst du inneren Stress und hast Phasen, in denen du übel gelaunt bist. Meistens fällt dir die Wut allerdings nicht auf, da du dich mehr um die Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse deines Partners kümmerst als um deine eigenen. "So gehört sich das schließlich in ein einer richtigen Liebesbeziehung." Du denkst dir manchmal "Wenn ich doch nur mehr lieben könnte oder wenn mein Partner nur endlich denken würde bevor er den Mund aufmacht, ..."

Dein Lieblingsplatz auf dem Spielfeld ist die Rolle des Retters.

Orange

Dein emotionales System ist sensitiv und du reagierst auf das was du erlebst mit starken Gefühlen. Du kennst die Achterbahnfahrt von himmelhochjauchzend bis zu tote betrübt. In deiner Partnerschaft ist es dir sehr wichtig füreinander da zu sein und aufeinander zählen zu können.

Du denkst im „Wir". Wenn du mit deiner Familie oder deinen Freunden unterwegs bist hast du das Wohl der Gruppe im Blick.

Alleine fühlst du dich nicht so wohl. Zusammen mit deinem Partner schläfst du besser als in den einsamen Nächten, in denen du alleine im Bett liegst.

Du machst keine halben Sachen. Auch wenn es dir manchmal schwer fällt Vertrauen aufzubauen verschenkst du schnell dein Herz. Von deinem angebeteten Partner betrogen oder verlassen zu werden wäre das Horrorszenario schlechthin für dich. In der Partnerschaft möchtest du mit deinem Liebsten verschmelzen. Würde dein Partner sich von dir trennen, würdest du dich selbst verlieren.

Für den Fall, dass dein Vertrauen missbraucht wird, bist du allerdings auch stark genug um die Konsequenzen zu ziehen und die Beziehung zu beenden. Da bist du gerade heraus und machst keine gute Miene zum bösen Spiel.

Obwohl du so ein großes Herz hast meint es das Schicksal leider nicht gut mit dir. Du bekommst Strafzettel, dein Job wird unberechtigter Weise gekündigt oder du hast Ärger mit deinem Vermieter. Manchmal auch alles auf einmal. "Wieso muss so etwas immer ausgerechnet mir passieren?" Dein Lieblingsplatz auf dem Spielfeld ist die Rolle des Hilflosen.

Blau

Du bist dir bewusst, dass du ein besonderer Mensch bist und hast ein selbstsicheres Auftreten. Es fällt dir leicht Visionen für dein Leben zu entwickeln: "Mein Haus, mein Auto, mein Boot, ...". Da dir ein gewisser Ehrgeiz in die Wiege gelegt ist fackelst du auch nicht lange, diese Visionen in die Tat umzusetzen: Gesundheit, Intelligenz, Potenz, Schönheit ("GIPS") stehen neben Erfolg und Wohlstand auf deiner Tagesordnung.

Aufgrund deiner besonderen Talente dauert es leider nicht lange, bis Neider auftauchen und dich unter der Hand als egoistisch und arrogant bezeichnen. Dir das direkt zu sagen würden sie sich allerdings nicht trauen. Dazu bist du zu einflussreich. Aber was kümmern dich die Neider schon? Irgendwann werden auch sie deinen wahren Wert erkennen und dir den nötigen Respekt zollen.

Naja, ein bisschen besorgniserregend sind diese Leute schon. Es gibt im Jahr einige hässliche Tage, an denen du dich einsam und verletzlich fühlst, dich komplett in Frage stellst. Da du dich allerdings gut im Griff hast, lässt du dir von außen nichts anmerken. Gerade gegenüber deinen Kritikern möchtest du dir schließlich keine Blöße geben. Vor allem nicht in der Öffentlichkeit.

Auf der Arbeit wirst du als gesellige, liebenswerte und charismatische Person geschätzt. Nur deine Familie weiß, dass deine Gefühlslage auch mal stark schwanken kann. Wenn sie dich stressen und Grenzen brauchen, kannst du auch schon mal explodieren und eine feindselige Ader tritt wie ein Blitz aus einer Gewitterwolke hervor.

Da du als blauer Charakter dein Verhalten meistens gut kontrollieren kannst, wird dir Böswilligkeit und Berechnung eher unterstellt als einem orangen Charakter. Das Verhalten von orangen Charakteren wirkt eher impulsiv und reaktiv, ohne bewusste Kontrolle und ohne eine klare Richtung. Dein Lieblingsplatz auf dem Spielfeld ist die Rolle des Schurken.

Blau vs. Orange

Die Außenwelt nimmt blaue und orange Charaktere als sehr gegensätzlich war. Orange verhält sich weniger sozial, lässt negative Emotionen zu, ist kaum berechenbar und von anderen abhängig. Blau ist freundlich, kontaktfreudig, ungeheuer optimistisch, sagenhaft kompetent und beherrschend.
Trotz der äußeren Unterschiede haben beide im Inneren einen ähnlichen Mangel an Selbstvertrauen, viele Sorgen und Paranoia. Der Glaube daran, "nicht gut genug zu sein" ist Quelle chronischer Seelenqual. Blau und Orange sind zum Äußersten bereit um sich vor emotionalen Verletzungen zu schützen und sie nutzen ähnliche Verteidigungs-mechanismen:

Beschuldigung, Projektion, Entwertung, Idealisierung, Spaltung, Leugnung, Verzerrung, Rationalisierung und passive Aggressivität.

In Situationen in denen Orange ein Theaterstück aufführen würde, verwendet Blau seine schiere Allmacht. Dies kann manchmal sogar wahnhafte Ausmaße annehmen.

Aufgrund der inneren emotionalen Ähnlichkeiten und der Verwendung gleicher Verteidigungsmuster in zwischenmenschlichen und intimen Beziehungen werden enge Familienmitglieder von blauen und orangen Charakteren oft mit den gleichen Verhaltensweisen konfrontiert. Die zugrundeliegenden Ängste und Bedürfnisse sind sehr ähnlich.

Beide brauchen einen grünen Charakter als Gegenstück, der sie mit externer Bestätigung versorgt, der ihnen die Kontrolle über die Beziehung überlässt und pausenlos Aufmerksamkeit schenkt. Jemand, der sie beruhigt und immer wieder versichert, dass in der Beziehung beide die gleichen Gedanken, Gefühle und Überzeugungen haben.

Entwicklungsrichtungen

Ein erster Schritt ist zu erkennen, ob man Teil eines Dramadreiecks ist. „Der Kopf sagt ja und die Intuition sagt nein?“

=> Selbstempathie um „Lage zu checken“. In welcher Rolle befindest du dich gerade?

=> Versuchen ins Giraffendreieck zu wechseln:

RetterIn

Als RetterIn der eigenen Bedürfnisse bewusst werden. Energiehaushalt im Blick haben und nicht über eigene Grenzen gehen. Nichts tun was man nicht möchte und auf respektvolle Weise Nein sagen. Ehrlich Anteil nehmen und fürsorglich sein, aber keine Grenzen überschreiten und Probleme anderer lösen: Verantwortung zugestehen. Die Fähigkeit anderer respektieren, selbst zu denken, zu fühlen und Bedürfnisse auszudrücken.

SchurkIn

Als SchurkIn der eigenen Gefühle bewusst werden. Um das bitten was man möchte, ohne andere zu bestrafen, zu beschämen oder schlecht zu machen. Eine positiv bestimmte Haltung einnehmen.

Hilflose Person

Als Hilflose Person die Selbstwahrnehmung verbessern.

  • Sich bewusst sein, dass man eine schwere Zeit durchmacht und verletzlich ist.

  • Gleichzeitig die eigenen Fähigkeiten nicht herabsetzen; darauf vertrauen, sich im guten Kontakt zu sich selbst Klarheit zu verschaffen, wie der weitere Weg aussehen könnte.

  • Bewusst sein, dass man nach Hilfe fragen darf. Wenn dann jemand Nein sagt ist das OK.

  • Zum kreativen Erschaffer werden, zielorientiert statt problemorientiert agieren. Bei Veränderungen im Leben Verantwortung für die daraufhin getroffenen Entscheidungen/Reaktionen übernehmen.

  • Inkrementelle Schritte in Richtung eines Ziels gehen und so die “dynamische Spannung” reduzieren (Unterschied zwischen aktueller Realität und angestrebtem Ziel).

  • Schurken als Herausforderer sehen – eine Person (oder Situation) die dich dazu antreibt, Klarheit über deine Bedürfnisse zu erlangen, dazuzulernen und zu wachsen.

  • Keinen Retter sondern einen Coach „einstellen“. Ein Coach sieht, dass du selbst Entscheidungen treffen und Probleme lösen kannst. Ein Coach stellt Fragen, die dich befähigen, konstruktive Strategien zu erkennen und zu handeln.

  • „Ich erzähle dir von mir, wenn du bereit bist zuzuhören und mich nicht zu belächeln. Ich brauche die Gewissheit, dass du meinen Schmerz hören kannst ohne mir Ratschläge zu geben oder selbst ins Erzählen zu kommen.“

Übungen

Rollen erarbeiten

Erarbeitet in Kleingruppen eine der Rollen, um sie nachher in der Gruppe vorzustellen.

Fragen, die in den Kleingruppen z.B. aufgegriffen werden können:

  • Fallen dir Filme, Märchen etc. zur Rolle ein? Sonstige Assoziationen?

  • Hast du jemand im Bekanntenkreis, der diese Rolle öfters einnimmt?

  • In welchen Situationen hast du dich selbst in dieser Rolle erlebt?

  • Was ist deine Einstellung/Motto/Gedanken wenn du diese Rolle wahrnimmst?

  • Wie fühlst du dich in der Rolle?

  • Wie würdest du deine Beziehungen zu den anderen Rollen im Dreieck beschreiben? Wie lautet eurer „Vertrag“?

  • Was wünscht du dir/erwartest du von den anderen Rollen?

  • Was übersiehst du in dieser Rolle?

  • Was geschieht mit dir wenn du längere Zeit in der Rolle verweilst?

  • Was könnte ein Auslöser sein, die Rolle zu wechseln und auf welchen Platz im Dramadreieck wechselst du dann vermutlich?

  • Kannst du deine Rolle verlassen, ohne in einer der anderen beiden Rollen zu landen?

Rollenspiel

Wir greifen eine Situation aus dem Alltag auf und erforschen in einem Rollenspiel, wie sich die Personen in der Situation verhalten.

Fokus auf Bedürfnisse

Wir gehen zusammen nochmal die einzelnen Rollen durch, mit Fokus auf die Bedürfnisse:

  • Welche Bedürfnisse werden durch die Rolle erfüllt?

  • Welche Bedürfnisse sind durch die Rolle im Mangel?

  • Unterscheide dabei ggf. ob du ** Gerade frisch in die Rolle eingestiegen bist oder ** Dort schon etwas länger verweilst


Giraffendreieck

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